Wilfried Hary (Erno Fischer)

Rainer Zubeil und mich verbindet (oder verband: Gott, kann man sich an den Tod eines geschätzten Menschen und Kollegen so etwas wie gewöhnen? Gewiss nicht!) eine - wie ich finde - einmalige Besonderheit: Wir schrieben beide für die SF-Reihe GEMINI, die bei Kelter erschien. Lange ist es her, gewiss - und nun die Besonderheit: In einem der Hefte erschienen die Autorenportraits von Rainer und mir. Allerdings wurden die Bilder vertauscht. Die Folge: Noch nach Jahren wurden wir miteinander verwechselt! Als ich mal bei einem großen Con in Berlin war, meinten die Leser, endlich in mir Robert Quint persönlich zu begegnen. Ich klärte das Missverständnis auf, denn ich war bei den TERRANAUTEN Erno Fischer!

Von einem Wilfried Hary wollte damals in Berlin trotzdem kaum jemand was wissen: Beinahe jeder rief mich nach der Aufklärung "Erno"! Übrigens traf ich bei meinem ersten Meeting im Basteiverlag anlässlich TERRANAUTEN Rainer zum ersten Mal persönlich. Wir hatten beide einiges zu lachen, wegen der Verwechslung. Aber nicht nur deshalb: Er erzählte mir, als Beamter in der Kommunalverwaltung gearbeitet zu haben. Dort hörte er auf, weil er sonst zum Friseur hätte gehen müssen: Er hing halt an seinen überlangen Haaren. Ich gestand ihm bei dieser Gelegenheit, weniger standhaft zu sein: Ich hatte zu Gunsten meines damaligen Beamtenstatus auf meine geliebten überlangen Haare verzichtet und lief kurzhaarig herum "wie ein Verlierer". Er tadelte mich deswegen sehr harsch, was aber nicht ganz so ernst gemeint war, wie jeder weiß, der ihn näher kannte.

Als ich ihn vor ein paar Jahren nach längerer Pause mal wieder in Dortmund traf, waren meine Haare länger und seine kürzer: Grund genug für mich, ihn jetzt umgekehrt zu "tadeln". Allerdings vertraute er mir bei dieser Gelegenheit auch den Grund für seine "Kurzhaarigkeit" an: Er sei sehr krank! Ohne mir allerdings zu sagen, was ihm wirklich fehlte. Ich war zu betroffen, um ihn direkt danach zu fragen. Außerdem gab es viel Berufliches zu besprechen, denn seinetwegen war ich damals ins Team von "Raumschiff Promet - Neue Abenteuer" eingestiegen. Seine genialen Exposes hatten mich zum Mitmachen überredet, obwohl meine Mitgliedschaft im Team aus Zeitgründen nur recht kurz ausfallen konnte (über zwei Bände nämlich nur).

Und nun sitze ich hier und habe eines der Bücher von ihm in den Händen, das ich einmal als Rezensent überaus lobte. Ich bezeichnete ihn damals als den größten lebenden Satiriker der deutschsprachigen Fantastik, wenn ich mich recht erinnere. Er hat viel Großartiges vollbracht in seinem leider viel zu kurzen Leben - und das macht ihn für uns unsterblich! Wahrlich!

Herzlich Wilfried

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