Das neue Gesicht der Erde

Durch die teilweise Zerstörung der Ozonschicht in der Lufthülle ist die durchschnittliche Temperatur im 21. Jahrhundert um 2 Grad C angestiegen. In der Folge ist ein Teil des Eises an den Polkappen abgeschmolzen. Während in vielen Gebieten in jahrzehntelanger Arbeit Großdeiche an den Küsten errichtet werden konnten, haben zusätzliche tektonische Katastrophen den Isthmus von Panama aufgerissen und die Po-Ebene in Oberitalien bis zu den französischen Alpen überflutet. Einige neue Inseln sind im Pazifik und im Nordatlantik entstanden. Durch eine leichte Erhöhung der NN Meereshöhe ist in allen bedeutenden Deltagebieten der größeren Flüsse, wie Amazonas, Nil, Mississippi etc. wertvoller Siedlungsraum zerstört worden. Dadurch sind fast alte bedeutenden Küstenstädte verschwunden, wie z. B. New York, Amsterdam, London, Hamburg, Hongkong und auch Rom. Aus Angst vor weiteren Verschiebungen der Kontinentalplatten will kaum noch jemand im Flachland und in den bekannten Erdbebengebieten leben. Folge der Klimaänderung sind außerdem häufige Wetterkatastrophen sowie die Versteppung Nordamerikas und Zentralchinas. Die Sahara, Teile der arabischen Halbinsel und Zentralaustrallens sind grün. Die meisten neuen Städte, befinden sich in mindestens 2000 Metern Höhe über NN, während ganze Landstriche durch zu spät eingesetzten Umweltschutz verödet sind. Dennoch hat die Umweltplanung der letzten beiden Jahrhunderte bereits große Rächen in parkartige Grüngebiete umwandeln können. Während des Großen Exodus, der Auswanderung von 15 Milliarden Menschen zu den Sternen, zogen viele der auf der Erde Zurückgebliebenen in die Städte, da sie auf dem offenen Land nicht mehr ausreichend geschützt waren. Die Bevölkerung konzentriert sich 2499 daher fast ausschließlich in den neuen Stadtzentren, von denen Berlin, Genf, Brasilia und Lima die bedeutendsten sind.

Auf der Erde leben 2499 nur noch 1 Milliarde Menschen (das entspricht der Bevölkerungszahl von ca. 1830. Zum Vergleich: knapp 150 Jahre später, also heute, etwa 4 Milliarden und nach einer AP-Meldung v. 28. 12. 77 in weniger als 100 Jahren bereits 16 Mrd.). Nahezu alle heute bekannten Siedlungen existieren nur noch als Geisterstädte mit einem Hundertstel der heutigen Bewohner. Ausnahmen sind Genf als Sitz des Konzils und die Städte, in denen die Zentrale eines Konzerns sitzt. Durch die' weitgehende Automatisierung der urbanen Versorgungseinrichtungen zwischen heute und Exodus-Beginn 2225 sind Chicago, Paris, Frankfurt, Jerusalem etc. zwar verfallen, aber noch bewohnbar. Was ausfällt, wird nicht repariert. Städte mit mehr als 1000 Jahren Hintergrund halten sich dabei durch Bürgerinitiativen länger als Siedlungen ohne historischen Wert. Konkret heißt das, daß Massiv-Steinbauten eher die' Stahlbeton-Plastik-Zeit überleben. Auch in 500 Jahren gibt es noch die Akropolis, die Große Mauer in China, den Kreml, das Pentagon, die Pyramiden etc. Mit dem Exodusdatum tritt in der Bebauung auf der Erde ein zweiter Faktor auf: die sogenannte Protop-Bauweise. Hierbei handelt es sich um lebendes Protoplasma, in das DNSInformationen eingespeichert werden. Ein Protop-Bau »wächst« im Wortsinn, bis er an einem bestimmten Endpunkt durch einen GLASER-Energieschock abgetötet und damit stabilisiert wird. Protop-Bauten finden sich hauptsächlich dort, wo die »Seßhaften« gebaut haben. Sie sind daher ein Symbol der Herrschenden. Glasig-keramische Pastellfarben sind für diese Bauten typisch, bei denen alle Formen der Geometrie und der Phantasie verwirklicht werden können.

Ultima Thule - Growans Hauptstadt

Die Stadtlandschaft liegt in drei Tälern auf einem weiträumigen Hochplateau, ca. 600 km nördlich von Kap Farvel, der Südspitze Grönlands entfernt. Der Ring aus schroffen Felsen um das Plateau ist 2000 m hoch, die Hochebene 1500 m. Die Täler sind mit Wasser gefüllt, auf denen die Stadtlandschaft schwimmt. Die drei Seen heißen Bodn-Trichter im Süden, Knorr-Trichter im Norden und Thing-Trichter in der Mitte. Die Wasserflächen sind jedoch nur einige Dutzend Meter weit zu sehen, da die Stadtlandschaft fast die gesamten Seeflächen einnimmt. Die meisten Bauwerke bestehen aus Protop.

Die Stadt hat etwa 100000 Einwohner, meist Nordländer, aber auch Patagonier, Indianer, Japaner u. a. Mittelpunkt von Ultima Thule ist Growans Palast. Er besteht aus pastellfarbenen, bizarren und weitgeschwungenen Gebäudeteilen. Ursprünglich' handelte es sich bei dem Bauwerk um die Zentrale des Konzerns Biotroniks, die sich auch immer noch in ihm befindet. Growan terGorden erweiterte die Zentrale durch bizarre Anbauten zu seinem Palast. Das Kernstück ist eine Kugel mit tentakelartigen oder dornförmigen Auswüchsen. Er erinnert an ins Gigantische vergrößerte Mikrochondrien oder Radiolaren. Der gesamte Gebäudekomplex hat einen Durchmesser von 1500 Metern. Es gibt nur wenige geschlossene Räume darin. Das meiste sind Iabyrinthartige, ineinander übergehende Hallen, Gänge, schräge Ebenen und Schächte. Neben dem Kern des Palastes wird für das Große Fest ein Stadion errichtet. Palast und Stadion schwimmen in einem Wasserbecken mit halbdurchlässigem Boden. Sie sind durch bizarre Brücken mit der Stadt verbunden. Neben allen Verwaltungseinrichtungen, Forschungsanlagen und Lagern von Biotroniks befinden sich im Palast auch die Zentrale für alle Verteidigungsanlagen von Grönland sowie der Zentralcomputer des Konzerns. Zu Ultima Thule gehört der Raumlandehafen (nur für leichtere Ringos) Port Tankred. Kapazität bis zu 500 Ringos der ZubringerKlasse. Der Hafen liegt außerhalb des Felsenrings (genannt der Wall) etwa 20 Kilometer von der Stadt entfernt und ist mit ihr durch unterirdische Röhrenbahnen verbunden.

Band 11: Planet der Logenmeister

Die letzte Bastion der Treiber soll fallen

Band 9: Die Stunde des Riemenmannes

Flucht aus den Toten Räumen von Berlin

Band 15: Der Clan der Magier

Der Riemenmann im Hexenkessel von Neuzen-Vrest